Winterhuder Tischnachbar - Copyright: Q8

Winterhuder TischNachbar - ein Q8 Projekt


Das Mittagessen findet zweimal in der Woche statt am Montag und Mittwoch von 12:00 bis 13:30 Uhr im Café Matthäus, Gemeindehaus der Matthäuskirche.

Von Fischgerichten, bis Hackbraten, Hühnerfrikassee, Cordon bleu bis zu Suppen und Wiener Würstchen ist alles mit dabei.

Wir freuen uns über neue Gäste, aber auch Interessenten an einem Ehrenamt beim Mittagstisch. Meldet auch bei e.steinweg@q-acht.net

Anmeldungen bei Kirchensekretärin Susanne Petzold

Freitags zwischen 10:00 und 12:00 Uhr | Telefonisch 040/ 413 4660

Speiseplan auch abfragbar

 

Ansprechpartnerin WTN

Elke Steinweg, Telefon 040. 41 34 66 15 | e.steinweg@q-acht.net


Lecker essen mit Nachbarn

Quartierstisch im Matthäus-Gemeindehaus kommt gut an.
Schüler übernehmen Praktika.

WINTERHUDE Der Tisch ist gedeckt und mit Blumen geschmückt. Das Essen ist vorbereitet. Heute gibt es Curry-Huhn. Kurz vor 2 Uhr erscheinen die ersten Gäste des Winterhuder QuartTierstisch im Gemeindehaus  Matthäus der Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst. Drei Euro kostet das Essen, wer mehr zahlen kann, gibt vier. „Heute sind wir gut besucht", freut sich Miriam Krohn, die Projektleiterin auch für den Quartierstisch, als über zehn Personen an der langen Tafel sitzen.

15 bis 20 Portionen werden vorbereitet, angeliefert von der Dulsberger Stadtteilküche Pottkiecker. Deren Preis für das Essen wird ohne Aufschlag an die Gäste weitergegeben. Dreimal in der Woche bietet der Winterhuder Quartierstisch seit einem Jahr Mittagessen im Gemeindehaus an. Als Teil des Projekts Q8 der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Teile von Winterbude, Uhlenhorst und Barmbek-Süd bilden ein solches Q8-Quartier. Q8 „sucht nach neuen Wegen, Menschen ein selbstbestimmtes und ausreichend versorgtes Leben zu ermöglichen und dauerhafte stationäre und zentralisierte Versorgungs- und Wohnstrukturen zu vermeiden". In Teilen von Winterhude, gerade rund um die Matthäuskirche, leben sehr viele ältere Menschen, die oft mit den steigenden Preisen und Mieten des immer begehrter werdenden Winterhude nicht mehr mithalten können. Miriam Krohn spricht von „verdeckten sozialen Brennpunkten". Aus einer Zukunftswerkstatt mit drei Zukunftsforen, angeregt durch Q8, ist der Quartierstisch hervorgegangen. Zwölf ehrenamtlich tätige Helfer halten ihn aufrecht. Zwei haben an den Quartierstisch-Tagen Dienst. Manchmal sind es Schülerinnen des Bildungszentrums für Blinde und Sehbehinderte am Borgweg, die hier ein halbjährliches Praktikum absolvieren.

„Sehr guter Service"

Die Q8-Ziele befördert der Quartierstisch ein Jahr nach der Gründung bestens, denn diese Einrichtung ist nicht nur preiswerte Verköstigungsstätte, sondern auch Nachbarschaftstreff. Nach dem Essen bleiben viele Gäste und klönen miteinander. Kaffee stellt die Kirchengemeinde gegen Spende. Die „wunderbare Atmosphäre" nennt zum Beispiel Stammgast Gerhardt Höpker (70) als erstes, auf die Frage, warum er hierherkommt. Es folgen.. „sehr nette Leute, sehr guter Service", bevor das als „schmackhaft" - eingestufte Essen und der niedrige Preis erwähnt werden. Gerhardt Höpker fühlt sich in Winterhude wohl, auch wegen des Quartierstisches. „Ich lebe im Paradies, dies ist ein Teil davon", sagt er.

Hannelore Glahn (65), die schon seit 24 Jahren in Winterhude lebt, hat erst beim Quartierstisch einige ihrer Nachbarn kennengelernt, die sie vorher nur vom Sehen kannte. „Jetzt grüßen wir uns, wenn wir uns auf der Straße begegnen", erzählt sie. Beim Quartierstisch, so Hannelore Glahn, „wird man immer ein nettes Wort los." Sie kocht auch gern zuhause, freut sich aber immer auf Gemeinschaft. Deshalb kommt sie gelegentlich hierher. „Das Essen ist lecker. Das gibt es hier in der Umgebung sonst nicht so preiswert", nennt die Winterhuderin einen weiteren Grund. Schließlich erfährt sie hier auch von den Angeboten der Kirchengemeinde, die sie manchmal wahrnimmt. Miriam Krohn ist sehr zufrieden mit der Entwicklung des Quartierstisches. „Hier haben alle gewonnen. Das entlastet das Sozialsystem, das immer teurer wird", freut sich die Projektleiterin, die weitere Pläne zur Vernetzung im Stadtteil hat. Eine Telefonkette unter älteren Menschen zum Beispiel, die sich gegenseitig nach ihrem Befinden erkundigen. Auch mehr Veranstaltungen, die die Menschen zueinander bringen. Das Geheimnis des Erfolges sind die Kleinräumigkeit und deren Netzwerke, so Miriam Krohn.

Christian Hanke / Winterhuder Wochenblatt